Abenteuerstrasse

Endlich beginnt unser Abenteuer Carretera Austral! Endlich sind wir in Patagonien!

Die Fakten - Lange Zeit war der Süden Chiles nur per Flugzeug oder Schiff zu erreichen. Die Panamericana führte nicht durch die dicht bewaldete Gegend, sondern über Argentinien nach Feuerland. Dies, weil das chilenische Gebiet dicht bewaldet, wohingegen das argentinische Patagonien sehr karg und somit weitaus leichter zu erschliessen war. 1976 begannen unter Diktator Augusto Pinochet die Bauarbeiten an einer Strasse durch den Süden, wobei die Carretera Austral das aufwendigste Grossprojekt in Chile im 20. Jahrhundert bildete. Die Aufgabe erwies sich als äusserst schwierig, da die Landschaft von Fjorden, Gletschern und Gebirgszügen durchzogen ist. Mehr als 20 Jahre wurde an der 1350 km langen Strasse gebaut. Der nördliche Teil zwischen Puerto Montt und Chaitén ist noch nicht fertiggestellt (und es ist auch umstritten, ob er es je wird)- zwischen Hornopirén und Caleta Gonzalo verkehrt eine Fähre. Der Bau der Strasse soll rund 200 Millionen US-Dollar gekostet haben.
Mittlerweile ist ein grosser Teil der Schotterpiste geteert, noch finden sich aber auch abenteuerliche Abschnitte.


Unsere Highlights - eigentlich einfach alles!!
Die Fährfahrten, das Wetterglück, Wanderwege und Camping-Plätze im Parque Pumalin, Delfine und Seehunde beobachten am Strand von Santa Barbara, die Einladung bei Claudio und seiner Frau Medina, der Aufenthalt bei Nacho, der Barbeque-Abend mit den Tessinern Dome und Michelle, die Fahrt dem Lago General Carrera entlang, der Ausflug zu den Marmorhöhlen, unser erfrischendes Bad im Lago General Carrera, der Rio Baker (einen so blauen Fluss haben wir noch nie gesehen!), wunderschöne Stellplätze, das kleine Café in Coihaique, der Parque Patagonia undundund

Die Geschichten dazu - Die Fähre bringt uns bei Sonnenschein von Hornopiren nach Galeto Gonzalo.

Los gehts! bei Traumwetter verlassen wir Hornopiren Blau in Blau fantastische Aussichten

Einen ersten Stopp machen wir im Parque Pumalin. Der kurze Wanderweg durch die üppige Natur lässt uns staunen…
üppige Natur... ... faszinierender Käfer schön angelegte Pfade Farne wohin wir schauen... Wasserfall auf einer der Wanderungen steiler Abstieg die Wunder der Natur Traumstrasse Zora im Walde... noch ein verschlungener Pfad wanderlustige grün so grün... ... und ein Farbkleks dazwischen

Wir wählen den Camping-Platz «El Volcán» im Parque Pumalin. Die Plätze sind wunderschön angelegt. Sie liegen weit auseinander, sind sehr gepflegt und ein jeder der Plätze verfügt über ein Holzhüttchen mit Tisch und Bank. Im Hintergrund raucht der Vulkan Chaitén vor sich hin und aus den Wolken schälen sich gigantische Gletscher. Und nicht mal bezahlen müssen wir für das Ganze - Nebensaison sei Dank.

Traumplätzchen rauchender Vulkan Chaiten Outdoor-Küche gewaltige Gletscher... abgestorbener Wald. Der Vulkan Chaiten brach 2008 aus Wasserlauf

Weiter geht die Fahrt. Vorbei an den Riesenblättern der Nalcas, einer Rhabarber-Pflanze, deren Stängel zur richtigen Zeit essbar sind, Flussläufen und grossen Gebieten abgestorbener Bäume bis zum Strand von Santa Barbara. Hier stellen wir uns für die Nacht hin und können abends Delphine und planschende Seehunde beobachten…

Riesenblätter der Nalca-Pflanze Schlafplatz am Strand von Santa Barbara hier planschen Abends Delfine und Seehunde nasse Wanderung auf den Aussichtspunkt Flora unterwegs

Im kleinen Ort Chaitén sitzen wir das Regenwetter in einem Café aus und lernen Claudio kennen. Seine Vorfahren kommen aus dem Aargau und er lädt uns in perfektem Schweizerdeutsch ein, ihn und seine Frau in ihrem Ferienhaus zu besuchen. Es wird ein sehr gemütlicher und spannender Nachmittag. Vielen Dank ihr 2.

zu Besuch bei Claudio und Medina... ... in ihrem Ferienhaus das Haus ist voller Geschichte... ... und Erinnerungen hübsche Details

Weiter über Brücken, vorbei an blauen Seen bis zum hängenden Gletscher im Queulat NP. Die gekaufte Jahreskarte für die Nationalparks in Chile zahlt sich aus, wir können gratis hinein. Abends schlafen wir direkt am Meer und bewundern die stacheligen Araukarien.

eindrückliche Brücke Gletscherzunge Pause unterwegs wieder lacht die Sonne und lässt das Wasser in allen Blautönen erstrahlen Wohnen mit Aussicht eine Traumstrasse oder? der hängende Gletscher im Queulat Nationalpark. Wir hören ihn knirschen, knackne und donnern. Holzbrücke... ... über Gletscherwasser wildschäumend auch das Meer ist nicht weit ganz viele kleine Muscheln kleben an den Steinen Araukarien... ... eine faszinierende Pflanze gemütlicher Platz Araukarien-Ast

Einsame Strassen, malerische Zmittagsplätzli und tamdemfahrende Engländer, die in Zürich wohnen, bereichern unseren Weg an den Rio Simpson. Hier lernen wir Nacho und seine Frau Sandra kennen. Sie geben uns einen Crash-Kurs im Mate-Trinken, zeigen uns ihre Bio-Salate und organisieren ein Barbecue. Die Tessiner Dome und Michelle sind auch dabei und es wird ein weinlastiger Abend, mit Gitarrenklängen von Nacho. Und, das Fleisch ist das bisher Beste, der ganzen Reise. Muchas gracias Nacho, Sandra, Dome y Michelle!

weiter Richtung Süden... ... durch wunderbare Landschaft Mittagsplatz, oder doch hier bleiben für die Nacht? wir fahren weiter... niemand hier Tamdem-Reisende Nacho erklärt die Mate-Zeremonie... ... und ist für jeden Spass zu haben der vermutlich beste Salat von Patagonien Parilla...mmh! Dome schmeckts! es wird ein laanger und lustiger Abend, mit etwas Wein

In der Region von Cerro Castillo besuchen wir das Schulhaus-Museum und lernen so etwas über das ehemals sehr abgeschiedene Leben der Bewohner dieser Region. Die uralten Handabdrücke an den Felsen weiter oben, die von Schulkindern entdeckt wurden, geraten da fast in den Hintergrund.
Wir fahren durch eine lange Baustelle. Es wird viel Dynamit eingesetzt, um diesen Abschnitt der Strasse zu erneuern sprich zu asphaltieren. Wieder ein Stück weniger Abenteuer…Wälder und Flüsse erinnern uns an Kanada.

weiter Richtung Cerro Castillo im Schulhaus-Museum das renovierte Schulhaus, wo sich das interessant Museum befindet die jahrtausendalten Fingerabdrücke - positiver Abdruck... ... und ein paar Negativ-Abdrücke Aussichten... ... noch mehr davon Flussbette die uns an Kanada erinnern... ... da gehts lang Natur pur

Wir erreichen den Lago General Carrera, den zweitgrösste See Südamerikas, der in Argentinien Lago Buenos Aires heisst. Seine Farbe ist umwerfend!
Der Besuch der Marmorhöhlen an einem eiskalten Morgen auch. Zum Glück wärmt die Sonne! So sehr, dass wir einen Schwumm im eiskalten See wagen - zumindest ein paar Sekunden sind wir drin;) Aber Hagebutten und rote Äpfel zeigen, was Sache ist - der Herbst steht vor der Tür.

was für eine Fahrt! der Lago General Carrera Aussicht geniessen der Herbst steht vor der Tür... ... aber die Sonne lacht Diebesgut Schlafplatz mit Seesicht... ... und Abendrot so schön hier frühmorgens in den Marmorhöhlen faszinierende Einblicke türkis das Wasser Durchblick Marmor in allen Schattierungen Marmorsäulen traumschön! volle Fahrt voraus! weiter gehts, dem Lago entlang Schwumm im glasklaren, aber eiskalten Wasser! Andy war auch drin;) eine Traumkulisse - und wieder lacht die Sonne der perfekte Platz um Sonne zu tanken! weiter gehts, dem Lago Bertrand entlang

Der Rio Baker lässt uns staunen: noch nie haben wir einen so türkisen Fluss gesehen! Wunderschön auch die Stimmung beim «Confluencia Rio Baker». Hier fliesst der Fluss über einen kleinen Abgrund und vermischt sich mit dem beigen Rio Nef. Auf der Suche nach einem Nachtlager fahren wir über eine Holzbrücke, die sich unter unserem Gewicht biegt und finden einen ruhigen Platz - mit Aussicht und Sonnenuntergang.

nach all den blauen Seen kommt auch noch ein Fluss - der Rio Baker dieses Blau ist unglaublich! beim Zusammenfluss von Rio Baker und Rio Nef gewaltig Kräfte wir suchen einen Schlafplatz... hier werden wir nicht fündig... ... aber da Traumsonnenuntergang inklusive ein weiterer fantastischer Tag verabschiedet sich Ausblick auf den Rio Cochrane

In Coihaique stocken wir unser Vorräte auf und nutzen das Gratis -Internet bei der Plaza, zur Verfügung gestellt, von der chilenischen Regierung (grossartig, oder?). Da fällt uns ein Schild auf. Schon sitzen wir im gemütlichen Café, essen Himbeer-Streuselkuchen und plaudern mit Gabriel. Er erzählt uns einiges über die Bewegung «Patagonia sin represas». Nicht alle finden den Fortschritt, den eine gute Strasse der Region bringt gut. Energiekonzerne bekunden ihr Interesse und das geplante Wasserkraftwerk wird nicht nur Energie bringen, sondern bedeutet auch ein grosser Einschnitt, in die noch sehr intakte Natur…

das tönt verheissungsvoll... wenig später sitzen wir im gemütlichen Café und lernen Gabriel kennen

Der Amerikaner Doug Thompkins, Gründer von North Face und Esprit, kaufte in den 90-er Jahren grosse Gebiete in Patagonien (Chile und Argentinien) und stieg zum grössten Privatgrundbesitzer in Chile auf. Sein Ziel war es auf dem rund 3000km² grossen Land, das vom Meer bis zu den Anden reicht, ein zusammenhängendes Schutzgebiet zu errichten. Kritiker sahen in ihm eine Gefahr für «die nationalen chilenischen Interessen». Dennoch entstanden der Parque Pumalin und der Parque Patagonia in Chile, sowie der Parque Monte Léon in Argentinien.
Obwohl Thompkins seiner Heimat den USA oft kritisch gegenüber stand ,den dortigen Schutz der Natur sah er als nachahmenswert an. Ähnlichkeiten zwischen den Nationalparks hier und dort sind sofort spürbar und freuen das Reiseherz - alles funktioniert, alles ist gut organisiert, die verfolgten Ziele scheinen ernst gemeint.
Leider konnte der Pioneer Thomkins seine Lebensaufgabe nicht vollenden. Im letzten Jahr kenterte er mit seinem Kajak bei den Marmorhöhlen und starb darauf an Unterkühlung.


Der Parque Patagonia ist dann auch noch nicht fertiggestellt - die Landschaft auf dem ehemaligen Hacienda-Gebiet atemberaubend - und endlich zaunlos.
Wir finden nicht nur traumhafte Stellplätze, sondern sehen beim Wandern durch die Nebelschwaden keine Menschenseele.

im Parque Patagonia... Zora gefällts! eines unserrer Lieblingsessen - Linsen mit Gemüse Nebeltröpfchen ein Platz in der Einsamkeit Morgenwanderung... ... im Hinterland des Parque Patagonia Aussicht der Nebel lichtet sich, die Sonne kommt ein tolles Schauspiel diese Farben... wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen die Natur erobert sich ihr Gebiet zurück Moorlandschaft Herbstfarben wohin wir schauen wir sind ganz alleine Flora uns gefällt es hier! diese Landschaft... ... wer sieht Zora? freie Bahn die -Wolken so nah... ... hier bleiben wir!  Die Guanako-Herde, die abends in die Berge hoch will, ist verunsichert. Wir stehen genau auf ihrem Weg... Erst zögerlich umgehen sie uns. stolzes Guanako auf dem Weg zum Paso Reballos der nette chilenische Grenzbeamte hat Zeit für einen Schwatz und will aufs Foto ein Gürteltier verabschiedet uns von Chile! Schön wars!

Das war’s von der Abenteuerstrasse, danke fürs Mitreisen!
Wir fahren über den kleinen Paso Roballos nach Argentinien. Mehr davon im nächsten Bericht.

Reni - Swiss Nomads

2016-07-24 16:00:57

Geniale Bilder von einer genialen Strecke. Wir freuen uns schon drauf... muss aber noch 1-2 Jahre warten. Die Landschaft sieht super schön und die Strasse spannend aus.

Danke für den interessanten Bericht.

rene mehmann

2016-07-29 16:48:30

Aloha ich habe ja nur die Bilder angeschaut und das ist wieder einmal prächtigst und sehr sehr eindrücklich. Chile beeindruckt mich nur schon vom Bildmaterial. Danke für die wunderbaren Aufnahmen und die vielen einprägsamen Bilder. Toll das ihr das erleben könnt! Beste Grüsse Rene Mehmann/Papi

Lisbeth und Leo

2016-07-31 00:34:00

Hola nos amigos. Wieder einmal eine wunderbare Bilderschau und interessantes Erzählen. Kommt fast Sehnsucht auf,nochmals nach Chile zu fahren. Vielen Dank für das Teilhaben an eurer Reise. Weiterhin viel Glück auf euren neuen Unterwegs sein.

Saludos Lisbeth und Leo mit dem Benzli

Yves

2016-08-03 15:18:08

Wow, unglaublich toll diese Bilder!

Sabine & Andy

2016-08-05 07:56:17

@Swissnomads: da könnt ihr euch wirklich drauf freuen! Für uns eines DER Reisehighlights überhaupt) Merci fürs Mitlesen und euren Kommentar.
Liebi Grüess
S&A

Sabine

2016-08-05 07:57:34

@ Papi, danke vellvell mol för dini Komplimänt! Be dere Landschaft esch es au gar ned so schwerig, gueti Belder z mache))
bes gli weder

Sabine & Andy

2016-08-05 07:59:34

@ L&L: ja, Chile ist doch immer wieder eine Reise wert) einfach so wunderbar abwechslungsreich. Wir würden jedenfalls sofort wieder hin! Merci vell mol för eue Kommentar und liebschti Grüess zu eu uf Südamerika
Sabine und Andy

Sabine

2016-08-05 08:00:36

@ Yves, uh ja, dort würde es dir auch suuper gefallen!! Danke für dein Kompliment)) bis bald. Besitos


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