Yucatán

Warnung:
Bitte den folgenden Bericht nur lesen und (vor allem!) anschauen, wenn nicht Sonnenhungrig, Fernwehsüchtig oder Strandliebhaber. Jegliche Haftung wird vom OFM-Team abgelehnt.


Vacances - Nun ja, das musste sein, denn in Yucatán haben wir es uns wirklich gut gehen lassen. Ferien vom Reisen sozusagen.
El Cuyo, ist ein kleiner, noch relativ untouristischer Ort, ganz im Norden der Yucatán Halbinsel. Die wenigen Touristen kommen um zu Kite-Surfen, oder die Kuba Flamingos im «Ria Lagarton Biosphera Reserva» zu beobachten. Die Tage ziehen träge ins Land. Die meisten Bewohner leben vom Fischfang, Maya-Frauen verkaufen auf den Strassen allmorgendlich, was der Garten gerade hergibt - es gibt keinen Supermarkt.
Ab dem 14. Februar bewohnen wir in El Cuyo zusammen mit unseren Freunden Sandra und Raphael für drei Wochen ein traumhaft gelegenes Haus am Strand - von unserer Terrasse ist der Blick frei auf den eigenen, palmengesäumten Strandabschnitt, davor das türkisfarbene Meer. Die Tage werden wahlweise in der Hängematte oder dem Liegestuhl verbracht, unterbrochen von Schwimmen im Meer, gutem Essen und dem einen oder anderen Drink ;)
Eines der tierischen Highlights ist das Beobachten der komischen Tiere mit dem langen Hals, genau, der Flamingos. Das andere sind springende Rochen und Delfine.
Die vielen Eindrücke, die wir während der letzten Monate gewinnen durften, wollen verarbeitet werden und der Blick auf das unendliche Nass eignet sich dazu ganz besonders. Wir schätzen aber auch die morgendliche Dusche, der viele Platz in der Küche und die langen Gespräche mit unseren Freunden sehr.
Weiter wagen wir uns nach Chichen Itza - einem DER Must-sees in Yucatán. Schirmtragende Reisegruppen versperren den Blick, unzählige Souvenirverkäufer drängen sich auf und der Eintrittspreis ist unverschämt. Und im Gegensatz zu meinem letzten Besuch vor Jahren bleibt uns der Blick von ganz oben verwehrt (Aufgrund jährlicher Unfälle unvorsichtiger Touristen) - alles in allem also ein durchzogener Ausflug. Besser zurück in den Liegestuhl…

Vielenvielen Dank für euren Besuch und die schöne Zeit Sandra und Raphael!

On the road again - Zora erhält in Cancun den originalen Bremszylinder eingebaut und fährt, beziehungsweise bremst, wieder einwandfrei. Nichts wie los also! Ein klein wenig haben wir unser Vagabunden-Leben ja doch vermisst.
Auf die Vorfreude folgt die Ernüchterung. Algenteppiche trüben das glasklare Wasser der «Riviera Maya» und verunmöglichen das Baden teilweise. Die Standplatz-Suche an den Traumstränden ist nicht ganz einfach, vor allem nicht am Wochenende, wenn auch die Einheimischen das Meer geniessen wollen. Für 300 Pesos (20 CHF) inmitten parkierter Autos zu stehen, gefällt uns ebenso wenig, wie salzverkrustet und verschwitzt, sprich ohne Dusche, ins Bett zu müssen. Und die ungeliebten Stechviecher sind auch noch zurück… Die Umstellung fällt uns somit nicht ganz leicht. Wie schnell sich der Mensch doch an «Luxus» gewöhnt…
Bald sind wir versöhnt mit unserem Reiseleben. Im Hinterland finden wir einen ruhigen Platz mit sauberen Duschen. Von diesem erkunden wir verschiedene Strände und das touristische Tulum mit seinen Ruinen. Wie vor Jahren ist die Lage der ehemaligen Festung noch immer einmaliger, als die Architektur. Die Leguane sind ebenso zahlreich, wie die Touristen, welche die Anlage kurz nach der Öffnung in Beschlag nehmen.
Etwas neidisch fahren wir an unzähligen hübschen Eco-, Boutique- und Spa Hotels vorbei. Da abzusteigen, das wärs… Wir überlegen kurz und finden wenig später im «Sian Ka’an Nationalpark» ein Plätzchen, das unserem Budget eher entspricht. Mit der Kokosnuss in der Hand, in der mit Hängematte liegend, verschaukeln wir den Tag. So lässt sich die Hitze aushalten.

Kursänderung - Wir ändern unsere Reiserichtung und fahren ein Stück Richtung Norden, um Ausgelassenes anzuschauen. Erster Stopp ist nochmals Izamal. Der kleine Weltenbummler Fabian nimmt uns in Beschlag und wir versuchen uns als Babysitter. Zwar spricht er noch nicht allzuviel, das Wort «Auto» ist ihm aber bereits geläufig. Vermutlich ist er durch seine Landcruiser-fahrenden Eltern etwas vorbelastet ;)
In Mérida, Hängemattenhauptstadt und Tor zur Welt der Maya (Puerta al Mundo Maya) bemühen wir uns vergeblich um einen Übernachtungsplatz und geben uns mit einem Tagesausflug zufrieden. Die Strassen sind auch hier als Gitterraster angelegt. Alle 120 Meter kreuzen sie sich im rechten Winkel, dazwischen liegen die Häuser. In der Mitte eine Aussparung für die zentrale Plaza, an der sich Kathedrale, Regierungsgebäude, sowie Strassencafés befinden. Wir bummeln etwas und lassen uns zum Zmittag «Tacos con asado», sowie «Sopa de Limon» schmecken.
Die Ruinen von Mayapan erkunden wir direkt nach dem Aufstehen und ganz alleine - zumindest bis eine schnatternde Schulklasse eintrifft. Wir flüchten und machen uns über die Mex 180 auf Hacienda-Suche. Diese sind südlich von Mérida zahlreich zu finden und wiederspiegeln die Geschichte der Gegend. In den weitläufigen Anwesen wurden die Fasern der Agaven zu «henequen» verarbeitet, ein weicher spinnbarer Faden, aus welchem Textilien und bis in die 70er Jahre Hängematten hergestellt wurden. Heute werden die meisten Hängematten aus Baumwolle gefertigt, passt man nicht auf, ist das gute Stück aber vielleicht auch aus Kunststoff…
Einige der Haciendas wurden renoviert und zu Museen oder teuren Hotels umfunktioniert. Wir besuchen die «Hacienda Ochil», wo wir die Bilder von einem rauschenden Fest vor Augen haben und nicht mehr losbringen. Ein Stück weiter südlich, trauen wir uns nicht das piekfeine Areal der «Hacienda Santa Rosa» zu betreten. Doch der aufmerksame Mitarbeiter Manuel lädt uns ein, die Gebäude, welche zu einem luxuriösen Hotel umfunktioniert wurden, in Augenschein zu nehmen. Als «viajeros» ist für uns eine Nacht dort natürlich genauso unerschwinglich, wie sie es für die Bewohner des kleinen Dorfes sein muss.

Bei den Maya - Uxmal war eine der grössten und bedeutendsten Städte der Maya. Heute ist es eine der meistbesuchtesten Ruinen in Yucatán. Wir sind kurz vor der Öffnung um acht Uhr da und sind an diesem Morgen die ersten Besucher, die die Anlage betreten.
Stundelang kraxeln wir über die Steinmauern und lassen uns von der hügeligen Lage, sowie den detailreichen, geometrischen Mosaiken im Puuc-Stil (Wiki Puuc) einnehmen. In dem trockenen Gebiet war Wassermangel ein grosses Problem und «Chaac», dem Regengott kam höchste Bedeutung zu. Stuckmasken mit seinem Bild sind an Simsen und Fassaden zu finden. Trotz aufkommender Hitze stoppen wir nach wenigen Kilometern erneut - bei den Ruinen von Kabah. Hier bietet besonders die Fassade des «Palacio de los Mascarones» (Palast der Masken) mit fast 300 Masken des Regengottes bzw. der Himmelsschlange einen wundersamen Anblick. Auch die vollplastischen Königsfiguren an den Gebäuden sind eindrücklich und bei den Gebäuden der Maya äusserst selten zu finden.

Pastellpastell - Die Pastellstadt Campeche bildet den Abschluss unserer Zeit auf der Yucatán-Halbinsel, zumindest vorerst. Wir bummeln durch die malerischen, fast schon zu perfekten, Gassen und kühlen uns im Schatten kleiner Cafés ab. Wir schlafen auf einem klitzekleinen Campingplatz, der doch eher an einen Vorgarten erinnert. Bei strömendem Regen flüchten wir unter das gemütliche Vorzelt von Helga und Rudi und verschwatzen ganze Nachmittage. Gemeinsam mit ihnen sorgen wir uns um ihr noch namenloses Hundebaby und geniessen eine Flasche Rotwein.
Vielen Dank ihr beiden und auf ein Wiedersehen! Wo auch immer.
Als dann noch drei weitere Autos eintreffen, wird’s richtig eng, aber auch richtig interessant. Reisende aus Kanada, den USA und Belgien erzählen ihre Geschichten und der eine oder andere Tipp wechselt den Besitzer, denn alle kommen sie aus dem Süden.
Nach wochenlanger Hitze sehnen wir uns nach frischer, kühler Luft. Zu finden ist dies in den kleinen Bergdörfern im Hochland. So steuern wir nordwärts, für eine Zusatzschleife durch das abwechslungsreiche Land.

Weiter geht’s im Bundesstaat…. Chiapas

Kramers

2015-04-06 22:07:44

Sind weder supper euri Fotos - De Nikita hätt weder emol ned chönne ischlofe (am 10ni) und de hämmer eui neue Fotis aglueged, d.h. er hätt blätteret und zu jedem Foti en kommntar gha. So be dene mehrere Flamingobildere -- ahh ned scho weder Flamingo und so witer - alli 83 Foteli.
De Bricht nüend mer no läse - werd sicher weder spannend si.
ganz liebi Grüessli
Paps, Olga und Nikita

Sabine und Andy

2015-04-16 17:59:56

Danke ihr liebe, da freue mer eus! Hoffentli esch de Nita ned z fescht müed gsi am nächschte Morge))
Bes gli ond en Schmatz
S&A

Rene Mehmann

2015-04-20 08:48:58

Hola
Wow, was für ein toller Bericht mit erstklassigen Fotos. Da würde man am liebsten gleich selber hinreisen und in das kristallklare Wasser steigen. Auch die prächtigen Haciendas laden zu einer Corrida ein. Fehlt nur noch die Mariacchi-Band die zum Tanz aufspielt. Merci für den tollen Bericht. Geniesst das Leben. Herzliche Grüsse aus der Schweiz. René Mehmann/Papi


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