Meeresbrise

Das schmale Chile, das an seiner breitesten Stelle nur 440km misst, dafür aber mit 4275km ungleich länger ist - und von der Mitte Dänemarks bis in die Sahara reichen würde - zeigt uns seine ganze Vielfalt. Windige Lagunen-Orte, malerische Strände, ein farbiger Künstlerort, schwarze Vulkanlandschaft und nette Begegnungen wechseln sich ab. Und sorgen dafür, dass wir vom Reiseland Chile so richtig begeistert sind.

Schon wieder Lagunen - Wer hat genug Lagunen gesehen? Wir noch nicht! Aber, es sind ein paar der letzten, für alle die genug haben;)
Wir befinden uns mitten im Niemandsland - tolles Niemandsland, auf rund 4000m Höhe! Tiefblaue Seen, fotogene Flamingos, die weissen Wolken so nah. Alles gut, wenn nur der hartnäckige Wind, der uns beinahe davon weht, nicht unser steter Begleiter wäre… Zum Schlafen ziehen wir also für einmal eine unscheinbare Mulde, die zumindest etwas Schutz bietet, dem Platz mit Aussicht vor.
Auf chilenischem Boden lassen sie uns ohne Probleme wieder einreisen und es beginnt eine Talfahrt - in unzähligen Kurven verlieren wir an Höhe. Dabei bleibt uns der Mund mal wieder offen stehen, denn die Landschaft ist unbeschreiblich. Seht euch am Besten die Fotos an.
durchs Niemandsland... vorbei an Vulkanriesen... ... den Wolken so nah! eine Landschaft wie gemalt Laguna Verde auf über 4000m Höhe Mittagsstopp wunderschön... ... aber soo windig! Zora ganz klein Salz am Ufer Felsen türmen sich auf die Farben lassen uns wieder staunen... noch mehr davon Fahrt mit Wahnsinnsblick auf die Laguna Santa Rosa im Parque National Nevado de Tres Cruces dieser Wind... noch eines, weils so toll war! auf dem Weg runter vom Pass durch eine unwirkliche Landschaft Zora auf der Piste haben wir zu viel versprochen?! ...

Meeresbrise - Wir bummeln dem Meer entlang, bleiben mal hier, mal dort. Schöne Plätze wechseln sich ab, die Sonne lacht, unser Grill läuft heiss. Würde es uns nicht immer nach Süden ziehen, man könnte hier Wochen verbringen… aber wir wollen Patagonien vor dem Winter erreichen und versuchen deshalb einen Mix aus Verweilen & Geniessen und Vorwärtskommen zu finden.
Kurz vor Huasco Bajo sehen wir ein Schild, das den Verkauf von Olivenöl anpreist. Wir biegen ab und lernen kurz darauf Carlos kennen. Im Familienbetrieb «Olivos Centarios» (olivoscentenarios.cl) verkauft er schwarze Oliven und stellt mit grosser Hingabe Öl her. Es ist eine äusserst nette Begegnung - und seine Produkte munden!
Grillieren am Meer ein Platz zum Durchatmen... ... und Träumen der Pizzaschmaus kann bald beginnen Traumsicht gibt es gratis dazu... ... und dann erst der Sonnenuntergang Abendstimmung auch noch von der anderen Seite der Tag verabschiedet sich... Oliven in Huasco Bajo... gutes Olivenöl wird daraus gemacht Rohprodukt Zu Besuch bei Carlos uralte Fässer der nächste Traumplatz Fisch zum Znacht

Kunterbunt - Vor Valparaiso werden die Ferienanwesen immer grösser, die Strand-Orte mondäner. Für uns bleibt immer weniger Platz. So steuern wir ein erstes Mal eine der staatlichen Copec-Tankstellen an. Tatsächlich, diese bieten wirklich alles, was Reisende benötigen; 24h Shop, saubere Wc’s, heisse Duschen, Wifi und teilweise sogar Waschmaschinen mit Tumbler für wenig Geld! Gratis und sicher sind sie auch noch. Wirklich ungemein praktisch! Wir werden Stammkunden.
Ausgeruht besuchen wir am nächsten Tag das kunterbunte Valparaiso. Unser Auto steht sicher im Parkhaus eines Hotels, so müssen wir uns keine Gedanken machen. Valparaiso ist nämlich nicht nur hübsch, sondern es herrscht auch ein rauer Wind, wie so oft in Hafenstädten. Und so schön der Bummel, beim genaueren Blick erscheint uns die Stadt auch sehr schmutzig…
Die Hauptstadt Santiago wäre nun nicht weit, doch schneller als gedacht, finden wir neue Stossdämpfer (danke an Fimm Equipment - fimm.cl) und können die Vororte der Millionenstadt noch am gleichen Tag verlassen.
auf dem Weg nach... Valparaiso! bunte Häuser... ... und Gassen Kunst an jeder Ecke Blickfänger bunte Details alte Gebäude mit Charme Einsichten Aussicht auf die farbige Stadt am Meer aufgehübscht Kunstgalerie Portraits der Stadtbewohner wo man hinschaut vor der Stadt liegen grosse Frachter hügelige Lage Farbkombi dieser Eingang ist kaum zu übersehen

Himbeer-Schmaus - Wir nehmen die Autobahn und sind somit auf der Panamericana unterwegs. Zwar müssen wir Maut bezahlen, kommen dafür aber auch gut vorwärts. Der Himbeer-Schmaus ist somit nicht weit. Im Café Brita (organicosbrita.cl) lernen wir Eva und Ricardo kennen. Die beiden Chilenen mit deutschen und schwedischen Wurzeln haben den Biobeeren-Betrieb von den Eltern übernommen und verwirklichen nun ihre eigenen Ideen. Sie führen nicht nur ein Café mit köstlichen Kuchen und stellen Gourmet-Konfitüre her, sie exportieren auch die frischen Früchtchen. Wir verbringen ein paar Stunden auf der schattigen Terrasse, plaudern mit den beiden und erfahren vieles über ihr interessantes Leben - und natürlich geniessen wir das eine oder andere Stück des köstlichen Himbeer-Kuchens.
Abends treffen wir uns mit Timbila’s. Die beiden kommen von Süden und wir haben uns für ein Treffen verabredet. Der von uns vorgeschlagene Ort ist abgelegen, die Zufahrtsstrasse steinig und mühsam zu fahren. Dennoch wird es ein schöner Abend unter klarem Sternenhimmel.
bleib noch ein bisschen, Sommer am Wegesrand Timbilas und wir Britas Café mmmhh! 1kg Himbeeren für wenig Geld

Wanderlust - Wieder nehmen wir die Ruta 5 und zweigen von ihr ab, um einen Schlafplatz zu suchen. Diesen finden wir im «Parque National Laguna de La Lajas» inmitten einer schwarzen Lava-Landschaft mit Sicht auf den Vulkansee. Dass man hier im Winter Skifahren kann, ist gerade kaum vorstellbar, die Sonne lacht vom stahlblauen Himmel. So unternehmen wir am nächsten Tag eine Wanderung. Der Pfad führt über karges Gestein in eine Senke, hier kommt der unterirdische, türkisblaue Fluss an die Oberfläche und sorgt für üppige Begrünung, durch die man auf Holz-Stegen wandern kann. Es wird ganz unverhofft ein Ausflug in eine wunderschöne Unterwelt.
Was für eine Sicht auf die Laguna del Laja! auch Zora gefällts Nachtkerze in der Vulkanlandschaft Eidechse einer der Wasserfälle farbige Pflanzen säumen den Wegesrand Wasserfall Nummer 2 im Winter ein Skigebiet glasklar und eiskalt auf Holzstegen durch den Zauberwald Wurzelwerk wir sind ganz verzaubert

Wir kommen dem Seenland Chiles immer näher. Die deutsch geprägte Geschichte Chiles lässt sich an Ortsnamen und Schildern erkennen; nicht selten steht da «Kuchen» oder in der Mehrzahl «Kuchenes», was uns immer schmunzeln lässt.
Es herrscht gute Stimmung in der beliebten Ferienregion. Die meisten Camping-Plätze sind proppenvoll und die Preise steigen in astronomische Höhen. In der Nähe von Pucon finden wir doch noch ein Plätzchen und können sogar einen Blick auf den schneebedeckten Vulkan Villarrica und den klaren See gleichen Namens werfen, in dem mutige Chilenen sogar baden.
Villarica-See der letzte Rest Himbeeren und selbstgemachte Scones Sommergefühle am See Vulkan Villarica im Abendlicht hasta manana Auspuffspezialist in Puerto Montt - allzu lange hält seine Arbeit leider nicht

Fischer-Insel - Als nächstes wollen wir die Insel Chiloé erkunden. Ein Fähre bringt uns in wenigen Minuten hin, der erste Schlafplatz inmitten von Dünen schürt unsere Vorfreude.
In den nächsten Tagen fahren wir immer südwärts. Vorbei an kleinen, ursprünglichen Dörfern, bunten Häusern, vielen Kühen und wilden Stränden. Das Wetter ist unberechenbar und ändert ständig, Salz hängt in der Luft und bunte Kojen erzählen davon, dass sich hier vieles um Fisch und Meeresfrüchte dreht. In einem kleinen Lokal mit Blick aufs Meer lassen wir uns eine Kostprobe schmecken.
Zwar finden wir immer wieder freie Plätze, nicht selten schränken Weidezäune aber die ganz grosse Freiheit ein, ein Vorgeschmack auf Patagonien… Eine letzte Wanderung durch üppiges Grün an einem regnerischen Sonntag und wir ändern die Fahrrichtung wieder. Zurück nach Puerto Montt.
Hier beginnt beginnt ein Abenteuer, auf das wir uns seit Wochen freuen - die legendäre Carretera Austral. Die Fähre ist gebucht (wegen der Hochsaison nötig) und es kann los gehen… im nächsten Bericht
auf nach Chiloe Schlafplatz für die erste Nacht Sabine und die Wolken Nalca-Pflanzen Fahrspass trotz düsterer Stimmung Blümchen interessanter Friedhof einsame Piste im Hinterland... Bienenhäuschen zum ersten Mal sehen wir Caranchos Schwarzhals-Schwäne Fischzucht im grossen Stil... ... von oben ganz hübsch anzuschauen Landleben Castro, die bunte Inselhauptstadt auf dem Trockenen in vielen der Stelzenhäuser sind nun Restaurants und Boutique-Hotels untergebracht... ... liebevolle Details versteckte Kunst... ... und gemütliche Ecken noch eines bei Ebbe weiter gehts... ... an die Küste die auch in Irland oder so sein könnte grün so grün wildes Meer wer sieht Zora? Wanderlust... ... mit Ausblicken schroffe Klippen am Endpunkt trotz Regen happy ein letzter Traumplatz zum Schluss - tschüss Chiloe!

rene Mehmann

2016-07-14 07:32:09

Aloha Ihr liefert erneut einen erfrischenden Bericht mit tollen Einsichten in ein faszinierendes Land. Danke für die tollen Fotos und das Teilhaben an Euren Reiseberichten. Geniesst die Zeit und kommt gesund zurück. Herzliche Grüsse Rene Mehmann/Papi


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